Die Verwaltung der Suonen
Der Kehr
Als Kehr bezeichnet man den Turnus der Wasserrechte. Zum Beispiel darf der Geteile, der am nächsten bei der Fassung an die Suone anstösst, als erster das Wasser nehmen. Wenn seine Zeit um ist, ist der nächste Geteile berechtigt, das Wasser zu benutzen. So geht es weiter bis zu dem, der am Ende der Suone als letzter Wasser bezieht. Nun ist ein Kehr um. Der neue Kehr beginnt wieder beim ersten Anstösser. Meistens dauert ein solcher Kehr ungefähr 14 Tage, kann aber auch variieren zwischen 5 und 30 Tagen.
Häufig wird das Nachtwasser (in der Nacht fliessendes Wasser) niemandem zugeteilt oder dann zählt eine Stunde Nachtwasser weniger als eine Stunde über den Tag. Auch am Wochenende werden die Suonen nicht überall benutzt.
Die meisten Suonen gehen zwischen April und Juni in den Kehr, das heisst sie werden zu diesem Zeitpunkt nach dem Winter erstmals wieder in Betrieb genommen. Sie laufen dann bis in den Herbst; nach der Ernte ist die Bewässerung nicht mehr nötig, die Suonen werden abgestellt und "gehen aus dem Kehr".