Suen f., Sua, Pl. Suene(n) in den Bedeutungen 'Wasserleitung, Wasserfuhren in den Alpen' entspricht im Wallis dem romanischen Wort Biss-.
Die Verbreitung von Suen ist heute nach Ausweis der Wörter- und Namenbücher als Wort wie auch als Toponym (Orts-/Flurname) in seiner Ausbreitung beschränkt auf den alemannischen und südbairischen Raum.
Alle Lautungen sind zurückzuführen auf althochdeutsch suoha f. in den Bedeutungen 'Furche, Graben; Egge' (E.G. Graff, Ahd. Sprachschatz 6, 143; O. Schade, Altdt. Wb., 897). Die Lautentwicklung führt mit Schwund der intervokalischen Spirans -h- und vokalischer Kontraktion von ahd. suoha über *suoa zu suo. Suo ist somit ein oberdeutsches Reliktwort, dessen Benennungsmotiv sich übrigens mit dem frankoprovenzalischen bisse 'Bett, Graben' im romanischen Teil des Wallis deckt.
(Quelle: Dr. Erich Blatter, Germanist, Universität Bern).