Die Nutzung des Wassers
Bewässerung der Wiesen
Um gute Weiden für das Vieh zu haben, muss oft Wässerwasser eingesetzt werden. Dies geschieht vor allem im viehwirtschaftlichen Oberwallis. Die Wasserleitungen fliessen oben an einer Wiese vorbei. Nun bringt der Bauer mit einem quer in den Suonenlauf gestellten Brett das Wasser zum Überfliessen. Es rieselt über die Weide. Andernorts wird auch einfach der Rand der Suone geöffnet.
Der Wässermann braucht gute Kenntnisse von der Kunst des Bewässerns, so dass er der Weide genug Wasser gibt, aber nicht zu viel, da sonst Erdrutsche entstehen würden. Das unten an der Wiese ausfliessende Wasser wird Zettwasser genannt und in sog. Zettkanäle gefasst.
Zur präziseren Verteilung leiten die Bauern das Wasser der Suone oft erst in kleine Kanälchen, aus welchem sie dann bewässern. Zur Verteilung aus der Suone in solche "Schrapfa" kommen oft auch Schleusen zum Einsatz.
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Verteilgräben an der Wyssa oberhalb Mund | Bewässerung mittels Beregner bei Ausserberg |
Für diese Bewässerungstechniken wurden spezielle Werkzeuge entwickelt. Die Wässerplatte ist für die Bewässerung am wichtigsten, sie wird so in die Gräben gestellt, dass das Wasser überfliesst. Das Wasserbeil ist eine Art Hacke, die zum Ausheben und Ausbessern von Gräben benutzt wird.
Ab 1930 kommen immer mehr Beregnungsanlagen zum Einsatz. Aber auch diese nutzen oft das Wasser der Suonen.