Als Suonen im hier verwendeten Sinne gelten hangtraversierende Freispiegelkanäle in Gebirgsregionen,
deren Hauptzweck die Bewässerung von landwirtschaftlichen Kulturen darstellt. Ausgeschlossen werden
Bewässerungskanäle im Flachland.
Die Insel Madeira weist eine eher feuchte Nordseite und eine trockene Südseite auf. Die Levadas führen das Wasser vom Norden z.T. mit Hilfe von Tunnels zur Südseite. Während der poröse Untergrund aus Basaltgestein den Wassermangel steigert, bietet er aber auch die Möglichkeit einfach Tunnel und Kanäle im Fels anzulegen. Deshalb sind kaum Holzbauwerke zu finden, obwohl ähnlich eindrückliche Linienführungen wie im Wallis zu beobachten sind.
Dank dem subtropischen Klima kann in Madeira ganzjährig Landwirtschaft betrieben werden, weshalb die Levadas ebenfalls stets in Betrieb sind. Die Bewässerung findet auch heute noch vorwiegend traditionell statt, wobei die Äcker so angelegt werden, dass die Furchen hangparallel verlaufen uns so das Wasser zu den Pflanzen leiten und eine Auswaschung des Bodens verhindern können.
Levadas wurden bereits kurz nach der Besiedlung der Insel im 15. Jahrundert angelegt - sie dienten zu Beginn vor allem dem Anbau von Zuckerrohr. Heute stellen die Levadas - ähnlich wie die Suonen - zunehmend eine Touristenattraktion dar.
Die längste Levada ist 106 km lang und wurde 1966 eröffnet. Nebst der Bewässerung von knapp 100 Quadratkilometern versorgt die Levada dos Tornos ebenfalls ein Elektrizitätswerk.